Eben schnell mal zwischendurch

Jun 06, 2014, 10:01 AM

Hoffnungsgebende Distanz setzt ein unendliches Zeitbudget voraus, in jedem Fall Achtsamkeit, jedenfalls bei mir. Das wird mir beim Abspielen der Audiodateien zunehmend deutlich. Blöderweise ist meine Spreche oft sehr schnell, sodass mir oft selbst die Geduld fehlt, mir zuzuhören. OK, es ist paradox, beim Zuhören Haken schlagen zu wollen. Aber ich leiste mir gern den Luxus in Gedanken zu sein. Welcher Gedanke ist schon so wichtig, dass ich ihn auf Anhieb bis zum bitteren Ende begleiten muss, solange ich ihn mitgeschnitten habe? Ich liebe Audiodateien, am liebsten mit Untertiteln, damit ich beim Hören das Gehörte mitlesen kann, sobald ich die Möglichkeit habe, parallel zum Lesen und Hören zu schreiben. Sonst werde ich schnell müde. Begleiten ist Schwerstarbeit. So ist die Audiodatei wohl mein geduldigster Gegenüber - jederzeit zu füttern und immer wieder abrufbar, ohne sich unbeobachtet zu verändern. Eine fantastische Sache. Du kannst x Ebenen antippen, ohne dich erklären zu müssen. Schöner könnte nur eine Grafik sein, bei der du jede Linie in der Reihenfolge ihrer Entstehung zurückblättern kannst. Aber Audiodateien sind auch schon ganz nett. Mein ältester Blastertraum war ja, Ein-Wort-Assoziationen auf Phoneme zu reduzieren, mit Bildsequenzen und Gerüchen zu kombinieren und die zu morphen. Apropos Morphen: Heute habe ich innerhalb von Zehntelsekunden vier unterschiedliche Geruchsquellen bei Edeka geortet, ohne mein Gesichtsfeld zu verändern - räumliches Riechen ... fast wie im OP. Ich wusste schon gar nicht mehr, dass ich das kann. Offensichtlich ist das Risperdal nicht überdosiert.

#grübeln